Jetzt weißt du, wie’s geht
Gosa pflegte zu sagen: „Wenn man mich fragt, was von Zen zu halten sei, erzähle ich folgende Geschichte: „Als er bemerkte, dass sein Vater, der ein Einbrecher war, alt wurde, bat ihn sein Sohn, ihm seinen Beruf beizubringen, damit er das Familiengeschäft fortführen könne. Der Vater war einverstanden und noch in derselben Nacht brachen sie gemeinsam in ein Haus ein. Der Vater öffnete eine Truhe und wies seinen Sohn an, die Kleidungsstücke rauszuholen. Kaum war der Sohn drin, schloss der Vater die Truhe ab und machte einen solchen Höllenlärm, dass das ganze Haus aus den Betten sprang. Dann schlich er leise weg.
Eingesperrt in der Truhe saß der Junge, wütend, außer sich vor Angst, und rätselte, wie er rauskommen solle. Dann plötzlich hatte er eine Eingebung: Er miaute wie eine Katze. Die Familie trug einer Magd auf, die Truhe mit einer Kerze zu untersuchen. Als der Deckel aufgeschlossen wurde, sprang der Junge raus, blies die Kerze aus, stieß die entgeisterte Magd beiseite und rannte raus. Alles jagte ihm nach.
Als er am Straßenrand einen Brunnen bemerkte, warf er einen riesigen Stein hinein und versteckte sich im Dunklen. Seine Verfolger versammelten sich um den Brunnen, begierig zuzusehen, wie sich der Einbrecher selbst ertränkte.
Als der Junge bitterböse auf seinen Vater nach Hause kam und ihm erzählen wollte, was passiert war, wehrte der Vater ab: „Spar dir deine Worte: Du bist hier – jetzt weißt du, wie’s geht.“