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Osho (1931-1990) gilt als einer der bedeutendsten Mystiker der Neuzeit. Er lebte hauptsächlich in Indien und hat diesen Platz maßgeblich inspiriert. Sein Einfluss ist im UTA bis heute spürbar.

Osho wurde am 11. Dezember 1931 im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh geboren. Von frühester Kindheit an bewies er einen rebellischen, unabhängigen Geist. Er erforschte die Wahrheit und die Welt lieber selbst, statt sich vom Wissen und Glauben anderer Leute beeinflussen zu lassen.

Nach seiner Erleuchtung im Alter von 21 Jahren schloss Osho sein Universitätsstudium ab und lehrte mehrere Jahre Philosophie an der Universität von Jabalpur. Parallel reiste er durch ganz Indien, sprach zu großen Menschenmengen, traf sich mit Vertretern der gebildeten Schichten und forderte das gesamte religiöse und politische Establishment seines Landes in öffentlichen Debatten heraus. Er stellte konstant die traditionellen Glaubenswerte der indischen Kultur in Frage. Er las in einem unglaublichen Tempo (manchmal mehrere Bücher täglich) alles, was sein Verständnis der Glaubenssysteme und der Psychologie des modernen Menschen vertiefen konnte.

Oshos Lehren widerstehen jeglicher Kategorisierung, sie reichen von der persönlichen Sinnsuche bis hin zu den dringendsten sozialen und politischen Fragen, mit denen die Welt heute konfrontiert ist. Seine Bücher wurden aus zahllosen Tonband- und Videoaufnahmen transkribiert. Er hat über einen Zeitraum von 35 Jahren vor einer internationalen Zuhörerschaft stets aus dem Stegreif gesprochen. Er sagte: „Denkt daran, was immer ich sage, ist nicht nur für euch … ich spreche auch für die kommenden Generationen.“

Der Londoner Sunday Times zufolge zählt Osho zu den „1000 Machern des 20. Jahrhunderts“ und der amerikanische Romanautor Tom Robbins hat ihn einmal „den gefährlichsten Mann seit Jesus Christus“ genannt. Die Sunday Mid-Day (Indien) hat Osho als einen der zehn Menschen bestimmt, die das Schicksal Indiens verändert haben – neben Gandhi, Nehru und Buddha. Sein gesamtes schriftliches Werk ca. 400 Bände mit durchschnittlich 250 Seiten ist Teil der Indischen Staatsbibliothek. Diese Ehre wurde vor ihm nur noch Mahatma Gandhi zuteil.

Osho selbst beschreibt sein Werk als „Beitrag, die Voraussetzungen für die Entstehung einer neuen menschlichen Lebensweise zu schaffen“. Diesen neuen Menschentypus hat er immer wieder als „Zorbas, der Buddha“ umschrieben – also einen Menschen, der nicht nur wie Zorbas, der Grieche, die irdischen Freuden zu schätzen weiß, sondern ebenso sehr die stille Heiterkeit eines Gautam Buddha liebt. Wie ein roter Faden zieht sich die Vision einer Verschmelzung der zeitlosen Weisheit des Ostens mit den höchsten Potenzialen westlicher Wissenschaft und Technik durch alle Aspekte von Oshos Arbeit.

Vor allem seine revolutionären Ansätze zur Wissenschaft der inneren Transformation haben Osho berühmt gemacht. Seine innovativen „aktiven Meditationen“ basieren auf dem Gedanken, dass erst der in Körper und Geist angesammelte Stress abgebaut werden muss, um – frei von Gedanken und entspannt – einen meditativen Zustand erfahren zu können.

Am 19. Januar 1990 starb Osho in Indien.